Rettungshunde
Rettungshunde tragen einen verantwortungsvollen Job. Sie müssen ihre Nasen, ihren Geruchssinn, auf den Punkt genau einsetzen können, um im Ernstfall Menschen das Leben zu retten. Dafür bestreiten sie eine lange Rettungshunde Ausbildung, um in ganz unterschiedlichen Situationen mit einer Rettungshundestaffel Menschen zu finden. Welche Situationen das sein können, zeigen wir in diesem Artikel.
Durch ihren überragenden Geruchssinn können Hunde vermisste Menschen, nach katastrophalen Ereignissen oder aufgrund anderer Notlagen, in unterschiedlichstem Gelände ausfindig machen. Hund und Hundeführer:in müssen dafür, je nach Spezialisierung, eine Reihe verschiedener Prüfungen ablegen.
Die Geschichte der Rettungshunde
Die erste Form von Rettungshunden stellten Vorfahren der Bernhardiner, für den Einsatz zu Land, und Neufundländer, für den Einsatz zu Wasser, dar. Die molossoiden Hundetypen wurden als sogenannte “Sanitätshunde” eingesetzt. Ihre Bedeutung und Anzahl nahm im ersten und insbesondere im zweiten Weltkrieg rasant zu. Heutzutage haben sich die Einsatzbereiche der Rettungshunde stark ausgedehnt und diversifiziert. Dabei stehen heutzutage, jedenfalls für die Arbeit an Land, andere Hundetypen stärker im Vordergrund.
Die Mensch-Hund Teams in der Rettungshundearbeit sind in Rettungshundestaffeln organisiert, Träger sind meist Rettungs- oder Hilfsorganisationen. Diese zeitintensive Arbeit ist immer auf den Ernstfall ausgerichtet und findet, entgegen häufiger Annahmen, ehrenamtlich statt.
Einsatzgebiete der Rettungshunde
Die meisten Arten von Rettungshunden suchen generalistisch nach jeglicher menschlicher Witterung und daher auch oft in weitem, unübersichtlichen Gelände.
Flächensuchhunde
Rettungshund bei der Flächensuche
Flächensuche beschreibt den Einsatz von Rettungshunden in unwegsamem, wenig überblickbaren Terrain wie großen Wäldern. Übliche Anzeigeverhalten sind das Verbellen, Bringselverweisen oder Freiverweisen
Trümmersuchhunde
Rettungshund bei der Trümmersuche
Nach Einstürzen, zum Beispiel in Folge von Explosionen oder Erdbeben kommen spezialisierte Trümmersuchhunde zum Einsatz, um verschüttete Menschen auch unter dicken Schuttschichten anzuzeigen.
Lawinensuchhunde
Rettungshund bei der Lawinensuche
Oftmals an Bergwachten angegliedert arbeiten Lawinensuchhunde in den schneereichen, bergigen Regionen und spüren dort in Not geratene Menschen auf. Zu ihrem Einsatzort gelangen sie mit Helikoptern, die Hundeführer:innen haben erweiterte Kenntnisse zur Gefahrenabschätzung am Berg.
Wasserrettungshunde
Rettungshund bei der Wasserrettung
Wasserrettungshunde nutzen für ihre Hilfe nicht nur ihren Geruchssinn, sie können Ertrinkende auch retten. Hierfür schwimmen sie auf die Menschen zu, diese können sich dann an einem speziellen Geschirr festhalten und so in Sicherheit gebracht werden.
Leichensuchhunde
Neben der klassischen Rettungshunden können Hunde auch eingesetzt werden Menschen zu finden, die nur noch geborgen und nicht mehr gerettet werden können. Diese Hunde nennt man Leichensuchhunde oder für die Arbeit speziell am und im Wasser Wasserortungshunde.
Sonderfall Mantrailing
Anders als bei den bereits vorgestellten Rettungshunden, die generalistisch nach jeglicher menschlicher Witterung suchen, wird im Mantrailing ausschließlich nach dem Individualgeruch einer ganz bestimmten Person gesucht und das auch an belebten Orten. Mantrailing hat in den letzten Jahren auch als Freizeitbeschäftigung von Hundefreund:innen an Beliebtheit gewonnen. Ein großer Unterschied zu der Arbeit mit anderen Rettungshund-Typen ist, dass nur wenige Hunde auch professionell ausgebildet und für den Ernstfall eingesetzt werden.
Wie arbeitet eine Rettungshundestaffel?
Wenn du mehr über die Rettungshundearbeit erfahren möchtest, dann lese oder höre doch mal in unser Interview mit der Rettungshunde-Ausbilderin Gloria Genreith Interview mit der Rettungshunde-Ausbilderin Gloria Genreith hinein. Sie gibt einen Einblick in die Arbeit einer Rettungshundestaffel und die Ausbildung von Rettungshunden und ihren Menschen.
Quellen & weitere Links zum Thema
Annsophie Schmidt
Annsophie hat Forstwissenschaft (B.Sc.) studiert und widmet sich aktuell ihrem Masterstudium Evolution, Ecology and Systematics. Daneben absolviert sie gerade gemeinsam mit ihrem Airedale Terrier Fiete eine Ausbildung zum Artenschutzspürhunde-Team.
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